Probiotika bei Hunden nach Durchfall: Unterstützung für eine gesunde Verdauung

Wenn der eigene Hund Durchfall hat oder hatte, geht das oft mit großer Besorgnis einher. Schließlich ist die Darmgesundheit ein wichtiger Eckpfeiler für das allgemeine Wohlbefinden unserer Vierbeiner. Eine Möglichkeit, dem Verdauungstrakt nach einer Magen-Darm-Verstimmung wieder auf die Sprünge zu helfen, sind Probiotika. Im Folgenden erfährst du, was Probiotika sind, wie sie wirken und worauf du achten solltest.


Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen (meist Milchsäurebakterien oder Hefen), die – in ausreichender Menge verabreicht – einen positiven Einfluss auf den Darm nehmen können. Sie unterstützen das Gleichgewicht der Darmflora, indem sie „gute“ Bakterien fördern und verhindern, dass sich „schlechte“ Bakterien übermäßig vermehren.


Warum Probiotika nach Durchfall?

  1. Wiederherstellung der Darmflora: Durchfall kann das empfindliche Gleichgewicht im Darm durcheinanderbringen. Es kann zu einem Verlust wichtiger Bakterienstämme kommen, die bei der Verdauung eine zentrale Rolle spielen. Probiotika helfen dabei, diese Stämme wieder aufzubauen.

  2. Unterstützung des Immunsystems: Ein Großteil des Immunsystems ist im Darm angesiedelt. Indem Probiotika die Darmflora stabilisieren, stärken sie indirekt auch die körpereigene Abwehr des Hundes.

  3. Verkürzte Erholungszeit: Studien legen nahe, dass Probiotika die Dauer und Schwere von Durchfällen reduzieren können. Eine schnellere Erholung bedeutet weniger Stress für Hund und Halter.


Wie werden Probiotika verabreicht?

  • Pulver oder Kapseln: Viele Tierärzte empfehlen speziell für Hunde formulierte Präparate. Diese lassen sich einfach dem Futter beimischen oder können in Leckerlis versteckt werden.
  • Angereicherte Futtermittel: Manche Hundefuttermittel sind bereits mit Probiotika versetzt. Hier lohnt sich ein Blick auf die Verpackung.
  • Hefekulturen: Spezielle Hefen (z. B. Saccharomyces boulardii) können laut Studien die Darmflora besonders effektiv unterstützen.

Wichtig ist, sich bei der Auswahl für Produkte zu entscheiden, die speziell auf Hunde abgestimmt sind – Menschen-Probiotika haben oft andere Bakterienstämme und sind nicht immer geeignet.


Woran erkennt man gute Probiotika?

  1. Deklaration der Bakterienstämme: Ein qualitativ hochwertiges Probiotikum benennt konkret, welche Stämme (z. B. Lactobacillus acidophilus, Bifidobacterium animalis) und in welcher Konzentration (KBE – koloniebildende Einheiten) enthalten sind.
  2. Passende Aufbewahrung: Probiotika sind empfindlich. Achte auf die Hinweise des Herstellers, ob das Produkt gekühlt werden muss.
  3. Transparente Herkunft: Vertrauenserweckende Produkte stammen von seriösen Herstellern, die ihre Probiotika regelmäßig überprüfen lassen.

Wann sollte man den Tierarzt aufsuchen?

Leichte Magen-Darm-Verstimmungen lassen sich oft mit einer Schonkost (z. B. gekochtes Huhn und Reis) sowie Probiotika in den Griff bekommen. Dauert der Durchfall jedoch länger als zwei Tage an, zeigt der Hund zusätzliche Symptome wie Erbrechen, Fieber, starke Mattigkeit oder Blut im Kot, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine genaue Diagnose ist unverzichtbar, um schwerwiegende Ursachen auszuschließen.


Fazit

Probiotika können nach einem Durchfall die Darmflora des Hundes ins Gleichgewicht bringen, das Immunsystem stärken und die Regenerationszeit verkürzen. Wichtig ist, hochwertige Produkte zu wählen und bei anhaltenden Beschwerden immer den Rat eines Tierarztes einzuholen. So bleibt der Hund fit und vital – auch nach einer unangenehmen Durchfallerkrankung.


Quellen

  1. American Kennel Club (AKC): Probiotics for Dogs
  2. VCA Hospitals: Probiotics in Dogs
  3. Weese JS, et al. Assessment of commercial probiotic bacterial viability and label accuracy. Canadian Veterinary Journal. 2019;60(4):361–366.
  4. Weese JS, Arroyo L. Bacteriotherapy for the treatment of gastrointestinal dysbiosis in dogs. Journal of Veterinary Internal Medicine. 2013; 27(2): 476-479.

(Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die fachkundige Beratung eines Tierarztes.)